Modul Biometrie
Es gibt zahlreiche Modelle, die versuchen die Zusammenhänge des menschlichen Auges darzustellen. Das wohl bekannteste ist das Gullstrand-Auge, benannt nach seinem Erfinder, einem schwedischen Augenarzt. Die Natur zeigt jedoch immer wieder deutliche Variationen im anatomischen Aufbau des Auges. Mit Hilfe des optionalen Biometrie-Moduls können verschiedenste Informationen über die tatsächlichen Gegebenheiten des Kundenauges eingeholt werden.
Exaktes Gullstrand-Auge (Längen und Radien in mm)
Messung
Überprüfung der Aufnahmequalität nach der Messung
Die Aufnahme der Untersuchung erfolgt wie gewohnt automatisch, kann aber in schwierigen Fällen (z.B. Katarakt) manuell verbessert werden. Während der Aufnahme sucht das System als erstes die Netzhaut, danach wird der Messkopf nach hinten gefahren und die Hornhaut wird optimal im Tomogramm positioniert. Ein Biometrie-Scan setzt sich dabei aus Kreuz-Scans an vier Positionen zusammen: Netzhaut, hinterer und vorderer Linsenpol sowie Hornhaut. In den Voreinstellungen können Sie auswählen, wie viele Wiederholungen (5, 10 oder 15) pro Messung gemacht werden sollen. Über die Voreinstellungen können schnell und unkompliziert die persönlichen Voraussetzungen des Kunden eingegeben werden. Dadurch ist es auch möglich, Kunden zu untersuchen, die bereits an einer Katarakt operiert worden sind und eine Intraokularlinse haben, oder deren Glaskörper ersetzt worden ist. Die Informationen über die Achslänge (AL), Vorderkammertiefe (ACD), Linsendicke (LT) und Zentrale Hornhautdicke (CCT) werden dabei über die Distanzen der vier Kreuz-Scans ermittelt.
Die Messung endet mit dem Kontrollfenster, in dem direkt alle Wiederholungen auf ihre Qualität überprüft werden können. Die Untersuchung kann dann direkt in die Auswertung übernommen oder, falls nötig, gelöscht und wiederholt werden. Nach Möglichkeit sollten zur besseren Übersicht auch bei der Biometrie beide Augen gescannt werden.
Auswertung
Biometrie Scan: Hornhaut, Vorder- und Rückfläche der Augenlinse und Netzhaut sind zu sehen
Nach der Messung werden die entsprechenden Werte der Untersuchung in einer Tabelle übersichtlich aufgelistet. Messungen, bei denen eine Grenzfläche nicht erkannt werden konnte, oder bei der die Werte zu starke Differenzen aufweisen, werden automatisch von der Analyse ausgeschlossen. Aus den verbleibenden Messungen ermittelt die Software automatisch den Durchschnitt und die Standardabweichung. Die ausgewählte Messung wird unter der Tabelle aufgezeigt, dabei werden die beiden Richtungen horizontal und vertikal unterschieden. Innerhalb dieser beiden Fenster kann die Erkennung der Grenzflächen überprüft und gegebenenfalls auch angepasst werden. Im Kontroll- und Editorfenster werden unter den Messungen die erkannten Intensitäten dargestellt, wodurch man auch bei schrägen oder luxierten Augenlinsen den vorderen bzw. hinteren Pol zuverlässig bestimmen kann.
Anwendung
Detailansicht einer Biometrie Messung
Dank der einfachen Messung der optischen Achslänge des Auges kann mit nur wenigen Arbeitsschritten eine normale Ametropie von einer pathologischen Myopie abgrenzt werden. Achslängen von mehr als 26,5 mm oder refraktive Fehler von mehr als -6 dpt werden in die Kategorie der malignen Myopien gezählt. Diese unscheinbare Erkrankung kann bei betroffenen Menschen schnell zu Netzhautlöchern und -abhebungen führen. Auch Aderhautatrophien, Katarakt und Glaukom treten bei pathologischen Myopien häufiger auf. Daher muss ein Kunde mit hoher Myopie einer engmaschigen Kontrolle unterzogen werden*. Eine solch dichte Kontrolle kann aber bereits durch einen kleinen Engpass beim Augenarzt ins Stocken geraten. Eventuell besteht auch an dieser Stelle die Möglichkeit, die Datenerhebung aus der hochfrequentierten Augenarztpraxis an den fachkundigen Optometristen zu übertragen.
Die Refraktion Ihres Kunden können Sie einfach mit dem Autorefraktometer messen, aber wie messen Sie die Achslänge? Dank dieser Funktionalität und den damit verbundenen zusätzlichen Informationen können Sie refraktive Defizite von Differenzen in der Baulänge abgrenzen. Die Frage „Brechungsmyopie oder Achsenmyopie?“ lässt sich zukünftig mit nur einer zusätzlichen Messung beantworten. Der größte Vorteil dieser neuen Methode liegt darin, dass bereits Kinder vermessen werden können. Damit lassen sich rechtzeitig Maßnahmen ableiten, um das Längenwachstum einzugrenzen. Bei einer regelmäßigen Kontrolle können damit neue Studien begleitet werden, die neue Maßnahmen beschreiben können, um das Längenwachstum einzuschränken. Da beide Augen gemessen werden, lassen sich schnell Asymmetrien und andere Besonderheit ablesen. Die Biometrie kann dabei behilflich sein, Antworten auf alltägliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verspannungen im Nackenbereich und Doppelbilder zu finden. Innovative Studien und neue Messmethoden haben in den vergangenen Jahren viele neue Behandlungsansätze ermöglicht. Dies kann auch der Biometrie in den kommenden Jahren gelingen.
Die Biometrie steht Ihnen bei den beiden Modellvarianten REVO FC und REVO NX 130 zur Verfügung.