Pigmentephitelverschiebung -Handlungsbedarf?

Zitat von Mandy am 3. Februar 2025, 15:04 UhrLiebe Forumsmitglieder und lieber Herr Dr.med.Joshua Torrent Despouy,
ich habe hier eine Neukundin 37 Jahre alt:
R +0,25 +0,25 85° Visus 0,8 CIOP 16
L +0,25 +0,25 95° Visus 0,8 CIOP 15 keine Beschwerden, keine Medis , normaler BMI, Familienanamnese -Oma oft beim Augenarzt hatte aber auch Diabetes
sie selber noch nie beim Augenarzt
-Fundusfoto rechts auffällig -Pigmentverschiebungen zwischen 16-17 Uhr am äußeren Rand der Makula -links unauffällig
-Makula 3 D Scan -zeigt meiner Meinung nach diese auf dem Fundusbild gesehende Pigmentverschiebung bis zur Ellipsoid Schicht also Fotorezeptorschicht?!
-Papillen meiner Meinung nach unauffällig aber beobachtungswürdig
Ich freue mich sehr über Informationen, ob hier zeitnah Handlungsbedarf(Augenarztbesuch) besteht oder eine Kontrolle der Pigmentveränderung in einem halben
Jahr ausreichend ist.
Viele Grüße aus Eberswalde(im schönen Land Brandenburg) Mandy Marchwat
Liebe Forumsmitglieder und lieber Herr Dr.med.Joshua Torrent Despouy,
ich habe hier eine Neukundin 37 Jahre alt:
R +0,25 +0,25 85° Visus 0,8 CIOP 16
L +0,25 +0,25 95° Visus 0,8 CIOP 15 keine Beschwerden, keine Medis , normaler BMI, Familienanamnese -Oma oft beim Augenarzt hatte aber auch Diabetes
sie selber noch nie beim Augenarzt
-Fundusfoto rechts auffällig -Pigmentverschiebungen zwischen 16-17 Uhr am äußeren Rand der Makula -links unauffällig
-Makula 3 D Scan -zeigt meiner Meinung nach diese auf dem Fundusbild gesehende Pigmentverschiebung bis zur Ellipsoid Schicht also Fotorezeptorschicht?!
-Papillen meiner Meinung nach unauffällig aber beobachtungswürdig
Ich freue mich sehr über Informationen, ob hier zeitnah Handlungsbedarf(Augenarztbesuch) besteht oder eine Kontrolle der Pigmentveränderung in einem halben
Jahr ausreichend ist.
Viele Grüße aus Eberswalde(im schönen Land Brandenburg) Mandy Marchwat
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Zitat von Optik Leibold Team am 3. Februar 2025, 15:56 UhrHallo Mandy Marchwat,
die leichte Anhebung des RPE deute ich als eine harte Druse und dementsprechend wäre das für mich ohne Handlungsbedarf ausser jährliche Widervorstellung.
Es schadet aber sicherlich auch nicht einen AA draufschauen zu lassen, um einfach das Fortschreiten ( falls es eines gibt ) dokumentieren zu können.
Da die Kundin noch jung ist wäre es auch interessant abzuklären ob da in der Familie schon Vorfälle in diese Richtung bekannt sind.Liebe Grüße aus Nidderau wie immer ohne Diagnose nur mit dem augenoptischen Verdacht😎😎
Christian Funk
Hallo Mandy Marchwat,
die leichte Anhebung des RPE deute ich als eine harte Druse und dementsprechend wäre das für mich ohne Handlungsbedarf ausser jährliche Widervorstellung.
Es schadet aber sicherlich auch nicht einen AA draufschauen zu lassen, um einfach das Fortschreiten ( falls es eines gibt ) dokumentieren zu können.
Da die Kundin noch jung ist wäre es auch interessant abzuklären ob da in der Familie schon Vorfälle in diese Richtung bekannt sind.
Liebe Grüße aus Nidderau wie immer ohne Diagnose nur mit dem augenoptischen Verdacht😎😎
Christian Funk

Zitat von Andy Steinmeyer am 4. Februar 2025, 11:02 UhrHallo Mandy, hallo Christian,
ich schließe mich der leichten Pigmentepithelverschiebung an, eine Druse würde ich im Fundusbild mit eher weißlich/gelblicher Farbe erwarten. Solche NH Auffälligkeiten sehen wir gar nicht so selten, sind beim Kunden in der Regel noch gar nicht aufgefallen. Der Kunde bekommt mit dem Hinweis auf Ort und Lage immer eine Empfehlung es vom AA befunden zu lassen und ein weiteres Vorgehen mit ihm zu planen.
Lieben Gruß Andreas Steinmeyer
Hallo Mandy, hallo Christian,
ich schließe mich der leichten Pigmentepithelverschiebung an, eine Druse würde ich im Fundusbild mit eher weißlich/gelblicher Farbe erwarten. Solche NH Auffälligkeiten sehen wir gar nicht so selten, sind beim Kunden in der Regel noch gar nicht aufgefallen. Der Kunde bekommt mit dem Hinweis auf Ort und Lage immer eine Empfehlung es vom AA befunden zu lassen und ein weiteres Vorgehen mit ihm zu planen.
Lieben Gruß Andreas Steinmeyer

Zitat von Mandy am 4. Februar 2025, 12:58 UhrHallo Christian, hallo Andreas,
vielen Dank für eure Antworten....
Die Familienanamnese war bis auf die Oma mit Diabetes negativ...wobei Sie auch nicht genau wusste, warum die Oma so oft(alle halbe Jahre) bei AA war
Wäre die Kundin nicht so jung (37), würde mich das gar nicht so beunruhigen. Bei uns sind Augenärzte halt sehr überlastet und ich möchte nicht unnötig schicken....
Vielleicht bekomme ich ja noch eine Meinung von DR. Torrent.
Liebe Grüße Mandy
Hallo Christian, hallo Andreas,
vielen Dank für eure Antworten....
Die Familienanamnese war bis auf die Oma mit Diabetes negativ...wobei Sie auch nicht genau wusste, warum die Oma so oft(alle halbe Jahre) bei AA war
Wäre die Kundin nicht so jung (37), würde mich das gar nicht so beunruhigen. Bei uns sind Augenärzte halt sehr überlastet und ich möchte nicht unnötig schicken....
Vielleicht bekomme ich ja noch eine Meinung von DR. Torrent.
Liebe Grüße Mandy

Zitat von Joshua Torrent Despouy am 7. Februar 2025, 00:36 UhrHallo liebe Community,
im vorliegenden Fall zeigt das Fundusbild parazentrales im äußeren Makulabereich eine RPE-Sprenkelung, die sich als scharf abgrenzbare Veränderung der Photorezeptorebene manifestiert. Bemerkenswert ist, dass diese Veränderung nicht als typische Druse im Sinne einer subretinalen Ablagerung erscheint, sondern primär als eine isolierte RPE-Anomalie einzustufen ist. Somit betrifft der Befund sowohl das retinales Pigmentepithel (RPE) als auch die äußere Photorezeptorebene, ohne dabei Hinweise auf eine fortschreitende, degenerative Erkrankung zu liefern.
Die Ätiologie solcher RPE-Veränderungen ist vielfältig:
- Entzündliche Ursachen: Ähnliche Befunde können im Rahmen einer postinflammatorischen Schädigung auftreten, wobei eine Entzündung der Aderhaut durchaus in Betracht gezogen werden kann. Allerdings spricht die Solitärität der Läsion gegen eine ausgedehnte inflammatorische Beteiligung.
- Idiopathische Veränderungen: Es ist ebenso möglich, dass es sich um eine isolierte Anomalie der RPE handelt, die auch ohne einen klaren auslösenden Faktor besteht.
- Photoschäden: Eine Schädigung durch Laserexposition oder intensive Sonnenlichteinstrahlung ist denkbar – in solchen Fällen wären die Läsionen jedoch typischerweise zentral lokalisiert und von deutlich gravierenderem Ausmaß.
Wie bereits angemerkt, ist eine eindeutige Zuordnung der Ursache nicht möglich. Entscheidend ist jedoch, dass die vorliegende kleine RPE-Läsion als singulär und stabil erscheint. Insbesondere in diesem Lebensalter ist sie nicht mit einer fortschreitenden oder degenerativen Pathologie assoziiert. In der aktuellen Einschätzung erscheint eine jährliche Kontrolle als angemessen und sicherheitshalber empfehlenswert.
Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das diese Community in meine Einschätzungen setzt, und blicke gespannt auf die interessanten kommenden Fälle.
Herzliche Grüße,
Dr. med. Joshua Torrent Despouy
Hallo liebe Community,
im vorliegenden Fall zeigt das Fundusbild parazentrales im äußeren Makulabereich eine RPE-Sprenkelung, die sich als scharf abgrenzbare Veränderung der Photorezeptorebene manifestiert. Bemerkenswert ist, dass diese Veränderung nicht als typische Druse im Sinne einer subretinalen Ablagerung erscheint, sondern primär als eine isolierte RPE-Anomalie einzustufen ist. Somit betrifft der Befund sowohl das retinales Pigmentepithel (RPE) als auch die äußere Photorezeptorebene, ohne dabei Hinweise auf eine fortschreitende, degenerative Erkrankung zu liefern.
Die Ätiologie solcher RPE-Veränderungen ist vielfältig:
- Entzündliche Ursachen: Ähnliche Befunde können im Rahmen einer postinflammatorischen Schädigung auftreten, wobei eine Entzündung der Aderhaut durchaus in Betracht gezogen werden kann. Allerdings spricht die Solitärität der Läsion gegen eine ausgedehnte inflammatorische Beteiligung.
- Idiopathische Veränderungen: Es ist ebenso möglich, dass es sich um eine isolierte Anomalie der RPE handelt, die auch ohne einen klaren auslösenden Faktor besteht.
- Photoschäden: Eine Schädigung durch Laserexposition oder intensive Sonnenlichteinstrahlung ist denkbar – in solchen Fällen wären die Läsionen jedoch typischerweise zentral lokalisiert und von deutlich gravierenderem Ausmaß.
Wie bereits angemerkt, ist eine eindeutige Zuordnung der Ursache nicht möglich. Entscheidend ist jedoch, dass die vorliegende kleine RPE-Läsion als singulär und stabil erscheint. Insbesondere in diesem Lebensalter ist sie nicht mit einer fortschreitenden oder degenerativen Pathologie assoziiert. In der aktuellen Einschätzung erscheint eine jährliche Kontrolle als angemessen und sicherheitshalber empfehlenswert.
Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das diese Community in meine Einschätzungen setzt, und blicke gespannt auf die interessanten kommenden Fälle.
Herzliche Grüße,
Dr. med. Joshua Torrent Despouy

Zitat von Mandy am 17. Februar 2025, 17:41 UhrHallo lieber Dr. Torrent,
ich bedanke mich herzlich für Ihre Einschätzung des Falles.
Ich werde eine jährliche Kontrolle bei der Kundin durchführen.
Ganz lieben Dank!
Viele Grüße Mandy Marchwat
Hallo lieber Dr. Torrent,
ich bedanke mich herzlich für Ihre Einschätzung des Falles.
Ich werde eine jährliche Kontrolle bei der Kundin durchführen.
Ganz lieben Dank!
Viele Grüße Mandy Marchwat