Frage zu positivem Skotom

Zitat von JFlor am 29. Januar 2025, 12:39 UhrHallo in die Runde,
wir haben einen neuen Fall und benötigen Unterstützung:
Kundin, weibl. 29 J.
gering Myop
2024 April Meningitis
OD monokular
positives Skotom
Beispiel: 5 Optotypen, der jeweils rechte Optotyp vom angeblickten Optotypen ist von „weißem Leuchtpunkt“ verdeckt
Konfrontationsgesichtsfeld rechtsseitig Ausfallstelle ca. 3 cm² (horizontal)
Bild anbei OCT
OD: Makula 3 Uhr außer Norm
Ist ein Zusammenhang mit der Meningitis möglich?
Was ist der Handlungsvorschlag?
Viele Grüße aus Dresden,
Janine Flor
Hallo in die Runde,
wir haben einen neuen Fall und benötigen Unterstützung:
Kundin, weibl. 29 J.
gering Myop
2024 April Meningitis
OD monokular
positives Skotom
Beispiel: 5 Optotypen, der jeweils rechte Optotyp vom angeblickten Optotypen ist von „weißem Leuchtpunkt“ verdeckt
Konfrontationsgesichtsfeld rechtsseitig Ausfallstelle ca. 3 cm² (horizontal)
Bild anbei OCT
OD: Makula 3 Uhr außer Norm
Ist ein Zusammenhang mit der Meningitis möglich?
Was ist der Handlungsvorschlag?
Viele Grüße aus Dresden,
Janine Flor
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Zitat von Joshua Torrent Despouy am 30. Januar 2025, 00:50 UhrHallo Zusammen,
ich bin immer wieder beeindruckt von den außergewöhnlichen Fällen, die in diesem Forum vorgestellt werden. Die letzten Beiträge waren besonders anspruchsvoll und regen zu einer vertieften diagnostischen Reflexion an.
Zunächst vielen Dank für die anschauliche Darstellung dieses Falles und die präzise Terminologie. Der Begriff „positives Skotom“ ist hier treffend gewählt. Die zentrale Frage ist nun, welche zugrunde liegende Pathologie bei dieser Patientin vorliegt.
Auffällig ist insbesondere die OCT-Darstellung am rechten Auge: Parazentral zeigt sich eine hyperreflektive Veränderung auf Höhe der äußeren plexiformen Schicht (OPL), ohne erkennbare Begleitläsion – zumindest auf dem gezeigten OCT-Bild. Die beschriebenen Symptome sind gut mit einer fokalen Durchblutungsstörung auf dieser Ebene vereinbar.
Eine direkte Assoziation mit einer Meningitis ist mir in diesem Kontext bisher nicht begegnet. Pathophysiologisch wäre ein solcher Zusammenhang jedoch nicht auszuschließen. Insgesamt spricht der Befund für eine umschriebene Mikro-Zirkulationsstörung (Mikroinfarkt), was auch das positive Skotom erklären würde.
Zur weiteren Abklärung wäre eine augenärztliche Vorstellung mit Durchführung einer Fluoreszenzangiographie empfehlenswert, um diese Hypothese zu überprüfen. Zusätzlich wäre es sinnvoll, die Durchblutungsparameter sowie die Gerinnung zu analysieren, um mögliche vaskuläre Ursachen auszuschließen. Falls keine klare Ätiologie gefunden wird, könnte ein Zusammenhang mit der Meningitis in Betracht gezogen werden.
Ein spezifischer therapeutischer Ansatz besteht für diese Art der Veränderung nicht. Daher bleibt es entscheidend, den weiteren Verlauf zu beobachten und eine mögliche Regeneration abzuwarten.
Ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf dieses Falles und freue mich auf weitere Updates.
Herzliche Grüße,
Dr. med. Joshua Torrent Despouy
Hallo Zusammen,
ich bin immer wieder beeindruckt von den außergewöhnlichen Fällen, die in diesem Forum vorgestellt werden. Die letzten Beiträge waren besonders anspruchsvoll und regen zu einer vertieften diagnostischen Reflexion an.
Zunächst vielen Dank für die anschauliche Darstellung dieses Falles und die präzise Terminologie. Der Begriff „positives Skotom“ ist hier treffend gewählt. Die zentrale Frage ist nun, welche zugrunde liegende Pathologie bei dieser Patientin vorliegt.
Auffällig ist insbesondere die OCT-Darstellung am rechten Auge: Parazentral zeigt sich eine hyperreflektive Veränderung auf Höhe der äußeren plexiformen Schicht (OPL), ohne erkennbare Begleitläsion – zumindest auf dem gezeigten OCT-Bild. Die beschriebenen Symptome sind gut mit einer fokalen Durchblutungsstörung auf dieser Ebene vereinbar.
Eine direkte Assoziation mit einer Meningitis ist mir in diesem Kontext bisher nicht begegnet. Pathophysiologisch wäre ein solcher Zusammenhang jedoch nicht auszuschließen. Insgesamt spricht der Befund für eine umschriebene Mikro-Zirkulationsstörung (Mikroinfarkt), was auch das positive Skotom erklären würde.
Zur weiteren Abklärung wäre eine augenärztliche Vorstellung mit Durchführung einer Fluoreszenzangiographie empfehlenswert, um diese Hypothese zu überprüfen. Zusätzlich wäre es sinnvoll, die Durchblutungsparameter sowie die Gerinnung zu analysieren, um mögliche vaskuläre Ursachen auszuschließen. Falls keine klare Ätiologie gefunden wird, könnte ein Zusammenhang mit der Meningitis in Betracht gezogen werden.
Ein spezifischer therapeutischer Ansatz besteht für diese Art der Veränderung nicht. Daher bleibt es entscheidend, den weiteren Verlauf zu beobachten und eine mögliche Regeneration abzuwarten.
Ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf dieses Falles und freue mich auf weitere Updates.
Herzliche Grüße,
Dr. med. Joshua Torrent Despouy

Zitat von JFlor am 4. Februar 2025, 11:44 UhrSehr geehrter Herr Dr. med. Joshua Torrent Despouy,
vielen Dank für diese ausführliche Antwort.
Wir berichten wieder, wenn es ein Update seitens der Kundin gibt.
Mit freundlichen Grüßen,
Janine Flor
Sehr geehrter Herr Dr. med. Joshua Torrent Despouy,
vielen Dank für diese ausführliche Antwort.
Wir berichten wieder, wenn es ein Update seitens der Kundin gibt.
Mit freundlichen Grüßen,
Janine Flor